Sonntag, 16. Juni 2013

Hundesommer: Cool bleiben

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Nach dem langen Winter geniessen viele Menschen die warmen Sommertage. Auch für Tiere sind Sonne und Wärme wichtig, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Zu viel Hitze kann für die meisten unserer Haustiere lebensgefährlich sein.

Manche Hundehalter vergessen, wie gefährlich Hitze für ihr Haustier sein kann: Im Sommer sind Hunde bei direkter Sonneneinstrahlung im stehenden Auto zu einem qualvollen Tod verurteilt. Kaum wird es sommerlich heiss, machen Fälle von in Fahrzeugen verendeten Tieren Schlagzeilen. Die Erklärungen der – meist geschockten – Hundehalter für ihr Verhalten sind oft die gleichen: «Warum denn? Ich habe doch das Fenster einen Spalt offen gelassen», «als ich das Auto verliess, stand es noch im Schatten» oder «es geht doch ein schöner Wind».

So kühlt der Hund seinen Körper

Im Gegensatz zu uns Menschen haben Hunde (und viele andere Haustiere) keine Schweissdrüsen auf der Haut und somit weniger Möglichkeiten, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Hilfreich ist ihnen der Atmungstrakt: Die Vierbeiner atmen kühlere Aussenluft ein und die im Körper erwärmte Luft über den Fang aus. Die Zunge fungiert, durch die Verdunstung des Speichels, gewissermassen als Thermoregulator. Je schneller der Hund atmet, umso schneller sinkt auch die Körpertemperatur. Dies funktioniert allerdings nur, wenn die Aussenluft kühler ist als der Tierkörper. Ist sie brennend heiss, (in einem in der Sonne stehenden Auto können bis zu 80 Grad herrschen) funktioniert dieser gesunde Mechanismus nicht mehr und das Tier überhitzt. Hitzekollaps und der tödliche Hitzschlag sind die qualvollen Folgen davon.

Es ist also keine übertriebene Fürsorge, darauf zu achten, dass Fido, Bello und Co. nicht zu viel Hitze abkriegen. Im Hundealltag lässt sich dafür einiges tun. Hunde brauchen, um ihren Körper abzukühlen, jede Menge Flüssigkeit, weshalb immer viel frisches Wasser zur Verfügung stehen sollte. Bei Hunden, die sehr wenig trinken, kann es empfehlenswert sein, verschiedene Näpfe auszuprobieren: Glas und glasierte Keramik werden von vielen Vierbeinern lieber angenommen als Wasserschüsseln aus Plastik oder Metall.

In den frühen Morgen- und den späten Abendstunden ist das Klima im Sommer meist hundefreundlich. Aus diesem Grund trifft man auch an Wochenenden schon in aller Frühe auf eine verschworene Gemeinschaft von Hundehaltern, die der Hitze aus dem Weg gehen und ihrem Vierbeiner dennoch Auslauf bieten will. Schon einige Stunden später wird der tägliche Spaziergang für viele Hunde zur Qual. Wer seinen Vierbeiner in der Sommerhitze sogar ans Velo leint, setzt ihn der Gefahr eines – unter Umständen tödlichen – Hitzeschlags aus. Ein Mittagsspaziergang sollte kurz gehalten werden und vorwiegend auf Feldwegen oder Gras stattfinden. Gehwegbeläge aus Asphalt oder Stein können in der Sommerhitze nämlich dermassen heiss werden, dass Hundepfoten massiv darunter leiden und kleine Hunde gar überhitzt werden.

Hunde-Wellness in den Wellen

Ganz toll zur Abkühlung geeignet sind natürliche Badegelegenheiten, die in den meisten Fällen mit Begeisterung angenommen werden: Eine Abkühlung im See kann für Hund und Halter eine spassige Sache werden, vorausgesetzt, der Vierbeiner traut sich rein. Wenn Fido partout nicht ins kühle Nass springen will, sollten Sie ihn auf keinen Fall ins Wasser zerren oder hineinschupsen. Leicht wasserscheue Hunde lassen sich mit einem ins Wasser geworfenen Stöckchen überlisten, härtere Fälle wagen sich erst dann ins kühle Nass, wenn ihnen ihr Mensch vorausschwimmt. Hunde können übrigens von Natur aus schwimmen und die Gefahr, dass ein gesunder Vierbeiner in ruhigem Wasser ertrinkt, ist sehr klein. Sie brauchen aber – wie Menschen auch – gewisse Übung und Kondition darin. Eine Seeüberquerung kommt also bei Mensch und Hund für Anfänger nicht in Frage. Wer einen Garten zur Verfügung hat, kann seinem Vierbeiner auch ein Kinderplanschbecken oder ein anderes Bad zur Abkühlung anbieten.

Der Griff zur Schere oder der Gang zum Hundefriseur befreit langhaarige und wollige Vierbeiner von zu viel wärmendem Pelz. Wer in solchen Fällen selber zum Scherapparat greift, sollte beachten, dass das Hundefell auch zum Schutz dient – zum Beispiel vor der Sonne. Auf keinen Fall sollte man bis auf die Haut runter scheren. Sonnenbrand bei Hunden ist keine Seltenheit! Ganz besonders hellhäutige Hunde (und übrigens auch Katzen) leiden an den Ohrrändern und auf dem Nasenrücken schnell unter Sonnenbrand und erhöhtem Krebsrisiko. Deshalb gilt: Gefährdete Stellen (weisse Ohren, kahle Körperstellen, zu kurz geschorene Fellpartien etc.) mit Sonnencreme schützen.

Coole Autofahrt

Dass der Hund in der Sommerhitze nicht im abgestellten Auto warten muss, versteht sich von selbst. Auch während der Autofahrt gibt es Möglichkeiten, die Hitze zu reduzieren: Getönte Fensterscheiben zum Beispiel verhindern, dass der Vierbeiner (und andere Passagiere) während der Fahrt direkt von der Sonne bestrahlt und aufgeheizt werden.

Erspähen Sie bei strahlender Sommersonne hinter fremden Autoscheiben einen unruhigen, stark hechelnden Hund, sollten Sie sich nach dem Besitzer erkundigen und notfalls die Polizei benachrichtigen. So können Sie einen Vierbeiner vor einem Hitzschlag bewahren.

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