Labrador trainieren


Wie kann ich meinen Labrador trainieren?

Nun ist Ihr Liebling schon eine ganze Zeit bei Ihnen, ist den Kinderschuhen entwachsen und Dank guter Pflege ein richtiger Kerl geworden…
Gratulation!
Aber neben dem täglichen Einerlei mit „Gassi gehen“, Füttern und natürlich – typisch Labrador – ganz, ganz viel Schmusen wollen Sie doch noch etwas mehr. Keine Frage, Ihr Schützling auch.
Also ran an die Arbeit und ein paar nette und vielleicht auch nützliche Sachen ausgedacht – Sie werden jetzt Ihren Labrador trainieren.

Das Trainieren eines Hundes hat nichts mit Zirkus oder Zurschaustellung zu tun, ganz und gar nicht. Ein sehr aktiver Hund wie Ihr lernbegieriger Labrador wird jede Aufgabe dankbar annehmen, die er von Ihnen gestellt bekommt. Sei es auf Kommando Sitz und Platz zu machen, liegen zu bleiben wenn Sie sich entfernen oder einfach nur die Zeitung zu apportieren.
Die vollständige Bezeichnung für Ihren Hund ist Labrador Retriever, und das englische „to retrieve“ bedeutet nichts anders als „apportieren“.



Labrador trainieren mit Geduld und Zärtlichkeit

Ein Labrador ist, trotz all seinem Überschwang und Spieltrieb, ein sensibler Hund – wie eigentlich jeder andere auch.
Das bedeutet gleichsam, dass Sie ihm nichts im Hau-Ruck-Verfahren beibringen können, sondern dafür vor allem viel Geduld brauchen und viel Zärtlichkeit geben müssen. Dafür wird Ihr Hund Sie umso mehr lieben.
Dennoch brauchen Sie natürlich auch eine ganze Portion Ausdauer und – wie immer – Konsequenz, denn schließlich soll Ihr Hund später auch genau das tun, was Sie ihm als Kommando vorgeben. Fingerspitzengefühl ist hier gefragt.



Fangen wir mit einer einfachen aber sehr wichtigen Übung an: „Sitz“…
Rufen Sie Ihren Hund zu sich. Wenn er dann kommt und Sie fragend anschaut, wenden Sie einen ganz einfachen Trick an, um seine Aufmerksamkeit noch zu erhöhen. Heben Sie den Zeigefinger und sagen Sie „Pass auf!“ oder „Aufpassen!“.
Es hilft immens, dabei die Augenbrauen hochzuziehen – Ihr Labrador wird das lesen können. Mit der Zeit weiß er dann ganz genau, dass er in dieser Situation ganz besonders achtsam sein muss und sie werden im Handumdrehen Ihren Labrador trainieren.
Zugegeben, nicht bei allen Sachen wird es schnell gehen, aber nehmen Sie sich unsere beiden Beispiele als Muster, so werden Sie und Ihr Hund viel Spaß daran haben.

„Sitz!“

Ihr Hund steht nun also freudestrahlend und erwartungsfroh vor Ihnen. Jetzt sagen Sie „Sitz“ und drücken sein Gesäß mit der Hand herunter, natürlich behutsam und ohne Gewalt, aber dennoch bestimmt.
Will er wieder aufstehen, drücken Sie das Gesäß wieder mit dem Kommando „Sitz“ herunter, denn schließlich soll der Racker erst aufstehen, wenn Sie es sagen. Das Kommando dafür kann dann „Lauf“ oder „Komm“ sein, immer verbunden mit einer schwungvollen Hand- oder Armbewegung.


Bei „Lauf“ könnte das eine Armbewegung sein, als würden Sie eine Frisbee-Scheibe werfen, bei „Komm“ zeigen Sie in einer Art Kreislauf mit dem Zeigefinger auf Ihren Hund und dann auf sich selbst.

Auch wenn Sie es vielleicht schon nicht mehr hören respektive lesen können:
Konsequenz ist das Wichtigste Element bei Training und Erziehung!
Lassen Sie sich bei diesen Übungen auf keine Spielereien ein, egal wie fordernd die Braunaugen auch dreinschauen. Ihr Labrador wird alle möglichen Tricks anwenden, um Sie aus der Spur zu bringen. Bleiben Sie standhaft.

Aber übertreiben Sie es auch nicht…
Eine halbe Stunde am Stück reicht. Es spricht natürlich gar nichts dagegen, die einzelnen Übungen zwischendurch zu wiederholen, ohne eine ganze Lektion daraus werden zu lassen.



Das Kommando „Fuß!“

Sie sollten auf jeden Fall Ihren Labrador trainieren, bei Fuß zu gehen. Das bedeutet, dass er neben Ihnen läuft, seine Schulter auf Beinhöhe.
Lassen Sie sich nicht durch die Gegend ziehen, und vergessen Sie die automatischen Laufleinen, die Sie auf Knopfdruck wieder einziehen können – falls Ihr Hund das dann auch will. Nehmen Sie eine Leine, die Ihrer doppelten Armlänge entspricht und die man an diversen Punkten festmachen kann.

Lassen Sie jetzt Ihren Hund neben sich sitzen, auf Beinhöhe und mit der Nase nach vorne. Dann sagen Sie deutlich und bestimmt „Fuß“ und gehen los…
Nehmen Sie keine Rücksicht darauf, ob Ihr Labrador sofort losläuft, er wird es schon tun. Zögern bedeutet Unsicherheit, und die sollten Sie niemals zeigen, denn Unsicherheit überträgt sich immer auf Ihren Hund. Der braucht einen starken Rudelführer, sonst sind Sie irgendwann sein Gefolge, und das wollen Sie sicher nicht.


Natürlich wird Ihr Liebling versuchen, andere Wege zu gehen, es gibt ja auch so viele interessante Gerüche unterwegs. Aber das lassen Sie nicht zu, bleiben Sie konsequent. Halten Sie die Leine aber nicht gespannt, denn das überträgt Spannung.
Nur wenn er sich entfernen will, rucken Sie kurz seitwärts an der Leine, nicht nach oben. Nach einiger Zeit wird Ihr Labrador von ganz alleine ruhig neben Ihnen laufen. Aber vergessen Sie nie, Ihn zwischendurch immer wieder zu loben, wenn er seine Sache gut macht.
Ein einfaches Handauflegen oder Streicheln nimmt er immer dankbar an. Wichtig ist dies bereits auch bei Labrador Welpen Erziehung.



Fehler beim Labrador-Training vermeiden

Vermeiden Sie möglichst Fehler, wenn Sie Ihren Labrador trainieren…
Aufgeregtheit und Inkonsequenz wird er durch Ungehorsam bestrafen. Sie dürfen natürlich auch nicht mit Brachialgewalt vorgehen, sonst werden Sie Ihren Labrador verängstigen und einschüchtern.
Seien Sie sich einfach immer bewusst, dass Sie im Rudel der Leitwolf sind und verhalten Sie sich dementsprechend: ruhig und gelassen, aber bestimmt. Ihr Hund ist ein Mitglied Ihres Rudels, kein zu verhätschelndes Baby oder Kind. Seien Sie sich dessen immer bewusst.
Und verzichten Sie auf „Leckerlis“ als Belohnung, richtige Hundeerziehung geht völlig ohne. Oder haben Sie schon einmal einen Leitwolf mit einer Tasche voller „Leckerlis“ gesehen?

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