Montag, 3. Dezember 2012

Parasiten



Ob beim Spaziergang durch Wald und Wiese oder im eigenen Garten und Haus, überall besteht die Gefahr, dass sich unsere tierischen Hausgenossen mit Würmern anstecken und krank werden. Verschiedene Arten von Spul- und Hakenwürmern sind sehr verbreitet. Seltener treten die Bandwürmer und die Peitschenwürmer auf.

Auch für Menschen, ganz besonders für Kinder können die Würmer unserer Haustiere sehr gefährlich sein! Doch Sie als Tierhalter können sich, Ihre Familie und Ihr Tier vor den Wurmgefahren durch regelmäßige Entwurmung schützen.

Wie bekommt Ihr Tier Würmer?
Würmer im ansteckungsfähigen Stadium werden von unseren Hunden oder Katzen direkt aus der Umwelt aufgeleckt oder z.B. mit einem Floh oder rohem Fleisch aufgenommen. Hakenwürmer können ausserdem über die Haut z.B. an Bauch oder Pfoten in das Tier eindringen.

Die Larven einiger Würmer wandern durch den Körper bevor sie „erwachsen“ werden und sich im Darm ansiedeln. Erst dann werden Eier mit dem Kot des Tieres ausgeschieden und sorgen für die ständige Verbreitung der Würmer. Manche Wurmarten legen bis zu 200.000 sehr widerstandsfähige Eier pro Tag, die mehrere Monate, teilweise bis zu 2 Jahre, ausserhalb eines Tieres überleben.

Hundewelpen werden bereits vor ihrer Geburt mit Wurmlarven, die sie über die Gebärmutter aufnehmen, angesteckt. Irgendwann haben sich Wurmlarven unauffällig in der Muskulatur des Muttertieres abgekapselt und ein fast unerreichbares Reservoir gebildet. Durch hormonelle Einflüsse während der Trächtigkeit werden die Larven aktiv und wandern über die Gebärmutter in die ungeborenen Welpen. Nach der Geburt erfolgt die Ansteckung über die Muttermilch. Mit jedem Schluck können die Welpen Wurmlarven aufnehmen und werden so während der Säugezeit ständig infiziert. Die regelmäßige Entwurmung der Tierkinder ab der 2. Lebenswoche ist deshalb besonders wichtig.

Die Folgen von Wurmbefall beim Tier:
  • Lungen- oder Leberentzündungen
  • Durchfall, Erbrechen, Krämpfe, aufgetriebener Bauch, massive Verstopfung
  • Blutverlust und Anämie (Blutarmut)
  • Schwächung des Immunsystems
  • Gewichts- und Konditionsverlust
  • Lungen- und Leberentzündung
  • Verschluß von Darm und Gallengängen
  • Todesfälle
... und beim Menschen:
  • Hirn- und Rückenmarksschädigungen
  • Epileptische Anfälle
  • Stark juckende Ekzeme
  • Allergische Reaktionen
  • Fieber
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Sehstörungen
  • Leber- und Lungenentzündung

Wie erkennt man einen Wurmbefall?

Nur bei starkem Wurmbefall oder nach einer Wurmkur kann man weisslich aussehende Würmer im Kot des Tieres finden. Spulwürmer, die meistens mehr als 5 cm messen, werden manchmal auch erbrochen. Die nur bis zu 1 cm langen Hakenwürmer hingegen können leicht übersehen werden. Einzelne Bandwurmglieder sind im Kot oder in der Umgebung des Afters als reiskorn- oder gurkenkernähnliche Gebilde zu erkennen. Manchmal bewegen sie sich noch und rufen bei den Tieren einen Juckreiz hervor. Wenn Sie Würmer entdecken oder die oben beschriebenen Symptome bei Ihrem Tier beobachten und Verdacht auf eine Wurminfektion haben, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Über eine mikroskopische Kotuntersuchung kann er vorhandene Wurmeier feststellen und herausfinden, um welche Würmer es sich handelt. Leider ist selbst bei negativem Befund ein Befall nicht auszuschliessen, da wandernde Larven noch keine Eier ablegen. Bei entsprechenden Anzeichen oder Beschwerden ist eine weitere Untersuchung 1-2 Wochen später daher empfehlenswert.

Der kleine Fuchsbandwurm macht in der Schweiz und in Deutschland mehr Regionen unsicher, als bislang bekannt war. Für unsere Haustiere nur lästig, ist er für den Menschen eine Gefahr. Wird beim Menschen die Infektion mit dem Fuchsbandwurm zu spät erkannt, können die Gewebeveränderungen in der Leber sogar lebensgefährliche Folgen haben.

Der Fuchsbandwurm ist nur einige Millimeter lang und findet sich vorwiegend im Dünndarm des Fuchses. Die ausgewachsenen Würmer stossen ihre Endglieder ab, diese gelangen über den Kot des Fuchses in die Außenwelt. Durch Wind und Regen werden sie auf Sträucher und Büsche verteilt. Der Mensch kann sich direkt über die Aufnahme, z.B. ungewaschener Waldfrüchte, infizieren. Kleinnager nehmen die Endglieder über die Nahrung (Beeren) auf. Der Hund infiziert sich durch das Fressen von Kleinnagern, die dem Fuchsbandwurm als Zwischenwirt dienen. Und vom Haustier zum Menschen ist es nur ein kurzer Weg. Regelmäßige Entwurmung ist deshalb in Gebieten, in denen der kleine Fuchsbandwurm vorkommt, eine wichtige Gesundheitsvorsorge.

Ursache und Übertragung

Die erwachsenen, blutsaugenden Flöhe sind kleine, schmale und flügellose Insekten. Es sind ca. 2000 (!) verschiedene Floharten bekannt. Unsere Haustiere sind jedoch meistens vom Hunde-, bzw. Katzenfloh befallen.

Die weiblichen Flöhe legen die Floheier in das Fell des Tieres ab, die dann überwiegend zu Boden fallen und in der gesamten Wohnung verteilt werden. Sie gelangen meist dorthin, wo das Tier ruht, auf den Liege- oder Schlafplatz. Aus den Floheiern schlüpfen die Flohlarven, die sich nach einigen Tagen verpuppen. Im Kokon warten die ausgewachsenen Flöhe darauf zu schlüpfen, um Ihr Haustier erneut zu befallen. Dieser gesamte Entwicklungszyklus dauert zwischen 12 bis 174 Tage, je nach Umgebungsbedingungen. Diese lange Zeitspanne sollte bei der Bekämpfung der Flöhe berücksichtigt werden. Das Puppenstadium ist übrigens die widerstandsfähigste Form im Entwicklungszyklus vom Ei zum Floh, weil die Puppenhülle gegen viele äußere Einflüsse unempfindlich ist. In diesem Stadium überlebt der schlummernde Floh bis zu 140 Tage! Blut saugen nur die erwachsenen Flöhe, doch nur etwa 5 % der Flöhe halten sich auf dem Tier auf! Dies ist durch den langen Entwicklungszyklus erklärbar. Der Rest der Flohfamilie befindet sich somit auf Kissen, Teppichen, in Körbchen, Betten und Polstern, vielleicht sogar zwischen Ihren Autositzen oder im Kofferraum. Sollten sich bei Ihrem Tier jedoch unliebsame Gäste eingenistet haben, brauchen Sie kein schlechtes Gewissen zu haben. Flöhe springen weit – von einem Tier auf das andere, überall dort, wo Tiere sich begegnen. Aber Flöhe sind nicht nur ein ästhetisches Problem und müssen unbedingt konsequent abgetötet werden.

Krankheitsanzeichen

Flohstiche führen beim Tier, aber auch beim Menschen, den sie notfalls auch beißen, zu Juckreiz an der Stichstelle. Häufig entwickeln unsere Haustiere gegen den Flohspeichel eine Allergie. Es entstehen dann juckende Hautentzündungen mit Krusten und Schuppen. Flöhe übertragen auch Bandwürmer und verschieden Bakterien.

Vorbeugung und Behandlung

Die Behandlung von Tieren mit einem herkömmlichen Flohmittel (z.B. Halsband oder Spray) ist bei massivem Flohbefall sinnlos. Wirksame Flohpräparate sind verschreibungspflichtig. Eine nachhaltige effektive Flohtilgung wird erst durch die gleichzeitige Bekämpfung der Jungstadien in der Umgebung gewährleistet. Dafür eignet sich häufiges Wischen der Böden und Fussleisten, Waschen der Tücher, Decken und Kissen, auf denen das Tier gerne verweilt sowie gründliches Staubsaugen der Teppiche, und Polstermöbel. Um ein Entkommen der abgesaugten Flohbrut zu vermeiden, wird der Staubbeutel nach Gebrauch in einen Plastikbeutel gesteckt, der fest verschlossen wird. Sehr effektiv gegen den Flohnachwuchs in der Wohnung wirkt auch ein Spray oder automatischer Vernebler (Fogger). Die Mittel, die heute zur Flohbekämpfung eingesetzt werden, unterbrechen den Entwicklungszyklus der Flöhe, wirken fast wie die „Pille“ für den Floh. Sie wirken ausschliesslich gegen die Insektenbrut und sind für Mensch und Tier unbedenklich.

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