Sonntag, 19. Oktober 2014

Verhaltensweisen




Der Hund leckt Hände und Gesicht seines Besitzers ab


Lecken ist eine der häufigsten Verhaltensweisen des Hundes. Lecken dient der Nahrungsaufnahme, der Körperpflege und der sozialen Kommunikation. Oft werden mehrere Ziele gleichzeitig damit verfolgt. Menschen reagieren oft mit Unverständnis oder Abscheu, wenn ihre Hunde ihnen oder ihren Kindern Hände oder Gesicht ablecken. Um diese Verhaltensweise zu verstehen ist es sinnvoll, sich das Verhalten von Mutterhündin und Welpen in der Zeit nach der Geburt zu betrachten.

Lecken in der Beziehung zwischen Mutterhündin und Welpen
Es beginnt sofort nach der Geburt. Die Mutterhündin leckt jedes ihrer Welpen direkt nach der Geburt ausführlich trocken. Diese Körperpflege ist sicherlich notwendig, aber sie dient eben auch der Beziehung zwischen Mutter und Welpe. Durch die intensive Beschäftigung macht sich die Mutterhündin mit den jeweiligen Eigenheiten jedes einzelnen Welpen, wie seinem charakteristischen Geruch, auf das genaueste vertraut.

Nach jeder Mahlzeit werden die Welpen ebenfalls von der Mutterhündin abgeleckt, um die Verdauung in Gang zu setzen. Auch dieses Verhalten dient nicht nur der Verdauungsförderung und der Körperpflege, sondern auch der Beziehungspflege.

Einige Wochen später, wenn die Welpen nicht mehr so oft gesäugt werden aber doch noch nicht in der Lage sind, direkt von einem Beutetier zu fressen, animieren sie ihre Mutter oder in der Natur auch andere erwachsene Rudelmitglieder zum Hochwürgen von vorverdauter Nahrung. Zu diesem Zweck stupsen sie die erwachsenen Tiere an der Seite der Schnauze an oder sie lecken die Schnauzen der erwachsenen Hunde ab. Die hochgewürgte vorverdaute Nahrung lecken die Welpen dann von der Schnauze des erwachsenen Hundes ab. Das Lecken dient hier also der Nahrungsaufnahme, wird aber auch als Zeichen der Zuneigung und Unterwürfigkeit interpretiert. Der Welpe zeigt sein Vertrauen in die Überlegenheit und Fürsorge des erwachsenen Hundes.

Unter Hunden dient das Ablecken also ganz selbstverständlich dem Ausdruck von Zuneigung, Unterwürfigkeit, Vertrauen und der Bitte um Fürsorge. Dieses Verhalten wird auch von erwachsenen Hunden so eingesetzt und auch so verstanden. Deshalb verstehen Hunde zum Beispiel das Streicheln als soziale Fellpflege und damit als Ausdruck von Zuneigung. Umgekehrt möchten sie aber auch ihre Zuneigung zum Ausdruck bringen.








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