Donnerstag, 17. Januar 2013

Das Bellen unserer Hunde


Wie gewöhnt man dem Hund das nervige Bellen ab? Gegenfrage: Wann gewöhnen wir uns unser unnötiges Gerede ab?

Tatsache ist: Bellen ist ein Teil der hundlichen Kommunikation.

Wir Menschen haben dies sogar bei verschiedenen Rassen speziell herausgezüchtet wie z. B. beim Spitz oder dem Islandhund. Diese Rassen hatten ihren sinnvollen Job als „Haus- und Hofklingel“, sie sollten Besucher zuverlässig und lautstark melden.

Heute nervt uns nun genau dieses Gebelle, und wir möchten es ganz nach Wunsch an und abschalten können. Ganz ehrlich, wäre es nicht besser, wir würden unser oftmals unnützes Gerede abstellen? Besonders dann, wenn der Hund in kürzester Zeit eine Menge - meist sinnloser – Kommandos bekommt, die er doch nicht ausführen kann, wenn er dann aber notwendigerweise „gehorchen“ müsste, schon völlig die Ohren auf Durchzug gestellt hat.

So wenig wie wir unsere Sprache ganz weglassen können, so wenig können unsere Hunde ihr Bellen ganz einstellen. Bellen ist nicht gleich Bellen, daher lohnt es sich zuallererst zu überdenken, warum der Hund bellt. Sehr hilfreich ist hierfür ein Bellprotokoll, um genau zu erforschen, wobei, wie lange, bei wem, zu welcher Uhrzeit usw. der Hund bellt. Man kann bis heute sechs verschiedene Bell-Arten unterscheiden:

  • Verteidigungsbellen
  • Warnbellen
  • Freuden/Erregungsbellen
  • Frustrationsbellen
  • Angstbellen
  • erlerntes Bellen
Hat man nun einen bellfreudigen Hund, ist es wichtig sich mit seinem Bellverhalten zu beschäftigen, um dann entsprechend reagieren zu können.Empfehlungen und Hilfsmittel, die einfach das Bellen allgemein unterbinden sollen, lösen das eigentliche Problem des Hundes nicht, sind unprofessionell und oberflächlich. Vielleicht wird der Hund das Bellen damit einstellen, dafür aber meist ein anderes unerwünschtes Verhalten zeigen. Je nach Bell-Grund könnte dies z.B. sein:
  • Verteidigungsbellen – Knurren – Angriff
  • Angstbellen – Fliehen
  • Frustrationsbellen – Stereotypien – Selbstverstümmelung
Dies sind nur Beispiele, die aber verdeutlichen sollen, wie gefährlich es ist, natürliches Verhalten ohne Alternativverhalten und Ursachenforschung zu unterdrücken!

Gehen Sie daher zuerst auf Ursachenforschung und dann an ein vernünftiges Training. Sehr gute Anregungen hierfür gibt es auch in dem Buch „Das Bellverhalten unserer Hunde“. Lehren Sie z.B. Ihrem Hund beim Erregungsbellen ein Alternativverhalten und bestätigen/markieren Sie jedes ruhige Verhalten seinerseits in für ihn erregenden Situationen. Beim Angstbellen arbeiten Sie an der eigentlichen Angst, bei Frustrationsbellen an der Frustrationsgrenze des Hundes, beim Verteidigungsbellen übernehmen Sie die „Verteidigung“, nachdem der Hund gemeldet hat. Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten für ein Training, je nach Situation und Hund!

Unser Leben ist heutzutage so laut und hektisch, überall dröhnt Musik, Lautsprecherdurchsagen, Auto- und Fluglärm, selbst haben wir oft „Ohrstöpsel“ mit Musik im Ohr, das Fernsehen läuft usw. - nur unsere Hunde müssen immer ruhiger werden.

1 Kommentar:

  1. Super Labiblog!
    www.dasti.ch ist meiner, falls du dich mal langweilst:)

    Wuff Wuff, Dasti

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