Samstag, 24. November 2012

Parvovirose

Die Risiken einer Infektionskrankheit sind jedem verantwortungsbewussten Hundezüchter und Hundehalter bekannt. Für Welpen besonders gefährlich, weil in 80 Prozent der Fälle tödlich, ist die Parvovirose.

Bisher konnten sie im besonders gefährdeten Alter zwischen der 5. und 8. Lebenswoche nicht geimpft werden, weil die mütterlichen Antikörper eine Barriere gegen die Impfung bildeten. Mit dem modernen Impfvirus (CPV 2b) ist seit kurzem auch eine Frühimpfung möglich.


Die Parvovirose, hervorgerufen durch das canine Parvovirus (CPV) ist eine der gefährlichsten Infektionskrankheit für den Hund. Sie befällt vor allem das Immunsystem und die Darmschleimhaut. Drei bis zehn Tage nach der Ansteckung, die über Nase und Maul erfolgt, bekommt der Hund Fieber, wird matt und appetitlos. Kurz darauf folgen die typischen Symptome Erbrechen und übelriechender, zunehmend blutiger Durchfall. Wird das Tier jetzt nicht sofort behandelt, kann es innerhalb von wenigen Tagen sterben.


Die intensivmedizinische Therapie muss üblicherweise stationär in einer Tierklinik erfolgen. Das Ziel ist, das Tier in seiner Konstitution und Kondition so lange stabil zu halten, bis die eigene Abwehr greift. Da man gegen das Virus selbst wenig unternehmen kann, besteht die Behandlung hauptsächlich aus Dauerinfusionen, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren. Dazu kommen starke Antibiotika gegen Sekundärinfektionen und virenspezifische Maßnahmen wie die Gabe von Interferon und Hyperimmunseren.


Die "immunologische Lücke"

Besonders infektionsgefährdet sind Welpen - abhängig von der Anzahl der mütterlichen Antikörper - zwischen ca. der vierten/fünften und zehnten/zwölften Lebenswoche. Die Hundebabys in dieser Zeit zu impfen, war bis vor kurzem wenig sinnvoll. Denn die Reste der mütterlichen Antikörper betrachten das Impfvirus als Infektion und inaktivieren es. Für den Schutz gegen eine tatsächliche Infektion reichen sie aber nicht aus. Diese Phase bezeichnet man als "immunologische Lücke".
Ein weiteres Problem hat der Züchter, wenn einer seiner Hunde erkrankt. Dann sollte der Immunschutz beim noch gesunden Bestand noch einmal aufgefrischt werden. Das war aber - zumindest für andere tragende Hündinnen des Züchters - mit den bisherigen Lebendimpfstoffen riskant, weil die Impfviren über die Plazenta des Muttertieres die Föten infizieren oder sie schädigen können.

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